Endlich loslassen

Fällt dir Veränderung schwer?

Wie geht es dir mit Veränderungen? Kannst du gut loslassen, von Dingen die dir nicht (mehr) gut tun?
Gibt es etwas in deinem Leben was du gerne verändern würdest?
Heute geht es gleich mit einer Übung los.
Bitte schreibe dir jetzt als erstes auf was du gerne loswerden willst oder verändern magst. Das kann eine lästige Angewohnheit sein bis hin zu einer Person oder gewisse Lebensumstände.
 
Fertig? Gut, du benötigst es später nochmal.
 
Füller und Blatt

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!

Die Macht der Gewohnheit hilft dem Gehirn, eine Menge Energie zu sparen. Es wäre ohne einige automatisierte Abläufe überfordert. So muss das Gehirn nicht jedes Mal darüber nachdenken, was nun zu tun ist. Gewohnheit gibt uns Halt und ist notwendig, automatisierte Prozesse in unserem Leben zu haben.

Allerdings haben Gewohnheiten auch negative Nebeneffekte:

  • sie machen bequem oder sind bequem,
  • sie machen süchtig,
  • sie machen unflexibel,
  • sie geben dir eine vermeintliche Sicherheit und das wiederum erzeugt    Angst vor Veränderung.

So hältst du an starren Lebenskonzepten fest. Die Folge davon ist, dass du nicht mehr offen bist für neue Ideen, Möglichkeiten und andere Wege. Du hast darüber vielleicht sogar verlernt, so richtig glücklich zu sein?

Überlege dir selbst: Was hindert dich daran neue Wege zu gehen? Hinterfrage deine Gewohnheiten: Wovor hast du Angst? 
Welche Gewohnheiten nutzen dir und welche sind schon lange überflüssig geworden?

Deine nächste Übung. 

Bitte schreibe dir auf, was dich daran hindert deine Gewohnheit loszuwerden. 
In der ersten Übung hast du niedergeschrieben was du verändern bzw. loslassen möchtest. Prüfe genau, wie ernst es dir damit ist! 
Und wenn du es tatsächlich willst, was hindert dich noch daran!? 

Hast du herausgefunden was dich daran hindert weiterzugehen? Oder gibt es gar keinen Grund noch länger zu warten? In der nächsten Übung kannst du noch weiter in die Tiefe gehen, falls du jetzt noch nicht so weit bist, den nächsten Schritt in Richtung Veränderung zu gehen.

Einfach Loslassen!

Veränderung funktioniert nur, wenn du Altes loslässt!

Wer loslässt, wirbelt unter Umständen eine Menge Seelenstaub auf. Wenn sich dieser Staub gelegt hat, kommen neue Ziele zum Vorschein.

Weshalb ist loslassen denn eigentlich so schwer? Wie schon oben geschrieben, geben Gewohnheiten uns Sicherheit und der Mensch ist nun mal sicherheitsorientiert.

Hinzu kommt, dass sich viele Menschen erst mit dem Loslassen beschäftigen, wenn eine Situation schon unerträglich ist und Schmerz bereitet. Somit wird Loslassen mit Schmerz assoziiert. 

Unser Denken über uns selbst und die Gefühle veranlassen uns, die Komfortzone nicht zu verlassen. Siehe meinen Artikel zum Thema Gedanken!

Die Angst vor dem Neuen lähmt uns und lässt uns in unserem Unglück weiter verharren. „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach!“

Dabei steckt der Schlüssel immer von innen an der Tür, du musst dich nur trauen ihn zu benutzen.

 

 

Ein Beispiel: Du bist unglücklich in deiner Ehe, aber hast so große Angst einen Fehler zu begehen, wenn du deinen Mann verlässt. Also bleibst du weiterhin bei ihm. Wirst aber zunehmender unglücklicher. Um diesem Unglück wenigstens etwas zu entfliehen, suchst du dir eine Affäre. Du hoffst insgeheim, dieser Mann wird dich retten! Doch auch er hat viele Argumente dafür, seine Frau nicht zu verlassen! Und jetzt? Jetzt hast du noch ein viel größeres Problem!


Wärst du das Risiko eingegangen, deinen Mann zu verlassen, dann hättest du heute einen großen Entwicklungsschritt erlebt. Du hättest dich aus alten Mustern befreit und wärst mit Sicherheit daran gewachsen! Für sich selbst einzutreten und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen macht stark und selbstbewusst.

Nicht DIE ist mutig, die Dinge vollbringt, die sie schon kann, sondern DIE ist mutig, die trotz Angst etwas riskiert!

 

Ohne Trauer kein Loslassen!

Was viele Menschen sich nicht eingestehen möchten (oder nicht ausleben) ist die Trauer. Wenn ich etwas loslasse, dann schmerzt das unter Umständen. 
Es tut weh, die Ehe hinter sich zu lassen, es tut weh, sich von alten Mustern aus der Kindheit zu verabschieden, es tut weh, die Kollegen loszulassen wenn ich einen neuen Job anfange, es tut weh die Kinder loszulassen usw.

Deshalb darfst du auch trauern. Trauern gehört zum Veränderungsprozess dazu.

Die Sache mit den Gedanken und Gefühlen

Oben im Text erwähnte ich schon, dass Gedanken und Gefühle dazu beitragen, dass wir unsere Komfortzone nicht verlassen.

Wir haben erlernte Muster aus unserer Kindheit so sehr integriert, dass wir diese als Wahrheit ansehen. Zum Beispiel:

Du bist nichts wert, du bist faul, du wirst nur geliebt, wenn du die Bedürfnisse anderer erfüllst, du bist dumm, wer will dich schon, lerne einen richtigen Beruf, Frauen gehören in die Küche, überlass das Denken besser mir, usw.

Wenn Du nun was Neues in dein Leben integrieren und Altes loslassen möchtest: Was glaubst du, wer bestimmt über dein Handeln? 
Du oder dein Unterbewusstsein? Genau, dein Unterbewusstsein übernimmt die Führung.
Und so haben dann heute noch deine Erziehungsberechtigten die Oberhand und sagen dir, wozu du fähig bist und wozu nicht!

Diese Gedanken sind nicht die Realität, sie sind falsch erlernte Glaubenssätze über dich. Und genauso ist es auch mit manchen Gefühlen, sie sind nicht zeitgemäß!

Viele Gedanken und einige Gefühle sind erlernt und wurden schon als Kind abgespeichert. Sie werden a
usgelöst durch einen Abgleich, welches das Gehirn von der momentanen Situation mit bereits erlebten Konstellationen macht (emotionaler Flashback).

Das Gehirn vergleicht leider nicht sehr genau, denn unter Umständen hat das Erlebte von heute überhaupt nichts mit dem von damals gemein. Trotzdem werden wir „angetriggert“ und geraten dadurch in die Gefühlswelt der Vergangenheit! Schöne Scheiße!

Und so lässt du ganz schnell von deinem Vorhaben ab dein Leben zu verändern.

Nächste Übung! Schreibe jetzt deine negativen Glaubenssätze auf, die dich daran hindern deine Vorhaben umzusetzen. Hier ein Link zu negativen Glaubenssätzen.
Wenn du damit fertig bist, hinterfrage sie! Ist das wirklich wahr, was ich da über mich denke?!
Wenn du mich fragst, dann sage ich dir ganz klar NEIN! 
Lass dich nicht länger davon abhalten, dein Leben zu verändern!

Die Kunst des „Innerhaltens“ oder „sei deine eigene Beobachterin“!

Du hast die Möglichkeit Veränderung und Loslassen zu lernen, in dem du eine Pause machst zwischen Reiz und Reaktion – was so viel bedeutet wie „nicht sofort zu reagieren“, innezuhalten, um deine Gefühle und Gedanken zu hinterfragen. 

Ein Beispiel: Du bist mit einer Freundin unterwegs und es begegnet dir ein toller Mann. Eigentlich möchtest du gerne mit ihm reden aber dann kommen die Gedanken und Gefühle aus deiner Vergangenheit und manipulieren dich: “Du bist es nicht wert“, „Du bist hässlich“, „Du bist nicht gut genug“ usw. 
Also findest du tausend Ausreden, warum du ihn jetzt nicht ansprichst – und die Situation ist vorbei! Chance verpasst.

Hier müsste nun eine Pause zwischen Reiz und Reaktion erfolgen, um mehr Informationen aufzunehmen und die Situation von Grund auf her neu zu interpretieren. 
Hinterfrage deine Ängste und deine Gedanken zu dieser Situation! Ist das wirklich so, was ich gerade denke? Sind die Gefühle wirklich zeitgemäß?

Und nun sei mutig, überwinde deine Zweifel und sprich den tollen Mann an! Du hast was verändert und du hast für diesen Moment die alten Muster losgelassen. Sehr gut.

Leider können die Schatten der Vergangenheit so stark sein, dass sie alle neuen Erfahrungen verhindern und ein Kreislauf der Re-Inszenierung in Gang hält.
Deshalb ist eine professionelle Unterstützung, wenn du von Grund auf deine Muster von früher loslassen möchtest, um dein Leben tatsächlich zu verändern, meist unumgänglich. 

Möchtest du eine weniger einschneidende Gewohnheit an dir verändern, ist die Übung des „Innehalten“ ein sehr wertvoller Tipp und leistet dir gute Dienste. 

Schau dir nochmal deine Liste an und nimm dir eine Veränderung vor. Probier es aus!

Vielleicht möchtest du auch mehr Sport machen, mehr Zeit für dich haben oder weniger Süßigkeiten vor dem Fernseher essen. Überlege dir genau, was du verändern möchtest um die Dinge zu erreichen. Und was du dafür loslassen kannst!

Mehr Sport bedeutet vielleicht, zwei Abende auf dem Sofa streichen/ loslassen.

Mehr Zeit für dich könnte dazu führen, dass du die Verantwortung der Kinder deinem Mann überlässt für diese Zeit.

Weniger Süßigkeiten vorm Fernseher essen und dafür lieber einen gesunden Snack zu dir nehmen.

Vor Dir liegt ein ganz neues Feld an Möglichkeiten. Die Gewohnheit hält dich zurück. 

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel weiterhelfen.

Ich stehe dir gerne zu Verfügung, um dich in deinem Loslass-Prozess zu unterstützen.

Herzliche Grüße Iris Albert