In meinem heutigen Blog-Artikel befasse ich mit dem „Selbstwert“.
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Erst vor kurzem wurde ich gefragt, was ist denn der Unterschied zwischen Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
Und da ich das Thema persönlich auch sehr spannend finde habe ich mich dazu entschlossen einen Beitrag darüber zu schreiben.
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Der Selbstwert setzt sich aus vier Säulen zusammen:
- Selbstakzeptanz/ Selbstliebe – positive Einstellung zu sich selbst
- Selbstvertrauen – positive Einstellung zu den eigenen Fähigkeiten und Leistungen
- Soziale Kompetenz – Erleben von Kontaktfähigkeit
- Soziales Netz – Eingebunden-sein in positive soziale Beziehungen
Hier ein Modell dazu:
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In der therapeutischen Praxis, befasse ich mich hauptsächlich mit den ersten zwei Säulen.
Zusammen mit meinen Klientinnen arbeite ich an der Selbstakzeptanz bzw. Selbstliebe und an ihrem Selbstvertrauen.
Hierfür stehen mir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie zum Beispiel:
Arbeit mit dem Inneren Kind, Familienanalyse/ Aufstellungen und Entwicklungstrauma-Heilen. Mehr dazu später!
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Jetzt möchte ich dir die ersten zwei Säulen etwas näher erklären.
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1. Säule: Selbstakzeptanz (oder Selbstliebe)
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Selbstakzeptanz bedeutet mit sich zufrieden sein, also die eigenen Meinungen, Reaktionen und Haltungen wertzuschätzen.
Selbstliebe bedeutet mit sich einverstanden zu sein – auch dann, wenn die eigenen Eigenschaften, Gewohnheiten oder Meinungen unbequem oder schwierig sind.
Selbstliebe bedeutet, sich Selbstfürsorge entgegen zu bringen. Auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich zu respektieren.
Selbstliebe akzeptiert erst mal eine Sache so wie sie ist, ohne sie „weg haben zu wollen“, sie „zu verdrängen“ oder gar sich selbst „zu verurteilen“!
Auch der Zugang zu seinem verletzen Inneren Kind, es in Liebe anzunehmen und zu heilen, bedeutet Selbstliebe und Selbstakzeptanz.
Selbstakzeptanz/Selbstliebe besteht nicht nur in ganz besonderen Momenten, sondern auch und gerade im Alltag.
Ein großer Anteil hat auch mit dem eigenen Körper zu tun. Mit dem eigenen Körper eins zu sein, sich in sich selbst wohl zu fühlen, ist eine ganz wichtige Ebene, die häufig zu kurz kommt.
Natürlich geht es hier nicht um das „Absolute“, sondern um das „Große und Ganze“! Niemand kann sich immer und fortwährend Selbstakzeptanz oder Selbstliebe entgegenbringen, doch es sollte im Alltag überwiegen.
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Die meisten meiner Klientinnen kommen, weil sie sich keine Selbstakzeptanz bzw. Selbstliebe entgegenbringen. Entweder war es noch nie der Fall oder durch gewisse Umstände nicht mehr der Fall.
Gerade Frauen mit Entwicklungstraumata im Hintergrund lehnen sich und ihre schmerzliche Erfahrungen aus der Kindheit ab. Was nur allzu verständlich ist.
Sie leiden noch heute und möchten endlich ein normales Leben in Frieden mit sich und der Vergangenheit führen. Allerdings ist den meisten Frauen gar nicht klar, dass es um die Selbstakzeptanz geht, sie verwechseln nämlich Selbstakzeptanz mit mangelndem Selbstvertrauen.
In meiner Praxis konnte ich beobachten, dass diese alten Verletzungen aus der Kindheit im Alter zwischen 30 Jahren und 45 Jahren am meisten hoch kommen. Oder wenn die Frauen gerade selbst Kinder bekommen haben.
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Auch hier kann ich dich sehr gut mit meinen therapeutischen Methoden in deinem Heilungsprozess unterstützten.
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2. Säule: Selbstvertrauen
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Selbstvertrauen ist eine positive Einstellung zu den eigenen Fähigkeiten und Leistungen. Menschen mit Selbstvertrauen trauen sich bestimmte Fähigkeiten zu, beispielsweise kreativ veranlagt zu sein, organisieren zu können, eine gute Köchin zu sein usw.
Diese Menschen trauen sich auch zu neue Aufgaben hinzu zu lernen und haben eine positive Einstellung zum eigenen Können.
Zum Selbstvertrauen gehört auch, Erfolge zu erleben und dafür Stolz auf sich zu sein. Ebenso ist es wichtig Durchhaltevermögen zu haben, sowie eine gewisse Frustrationstoleranz. Denn, wenn auf Anhieb etwas nicht gleich gelingt oder ein Projekt einen längeren Atem benötigt, kann das durchaus am Selbstvertrauen kratzen! Hier ist es ganz wichtig, sich alte Erfolge vor Augen zu halten und nicht die „Flinte ins Korn“ zu werfen!
Der wichtige letzte Aspekt des Selbstvertrauens besteht darin, eigene Grenzen zu kennen zu respektieren, also auch einmal etwas lassen zu können.
Aber wann ist es nun ein frühzeitiges Aufgeben, siehe Durchhaltevermögen, und wann solltest Du etwas sein lassen?
Hier benötigt es ein gesundes inneres Gleichgewicht und auch etwas Weitsicht. Was von Fall zu Fall unterschiedlich ist.
Der Kern des Selbstvertrauen besteht also darin, dass Du deine Fähigkeiten und Fertigkeiten wahrnehmen und wertschätzen kannst und dass Du Vertrauen in dich selbst hast.
Gut, in unserer heutigen Gesellschaft – und je nach dem welche Kindheitsprägungen Du mitbringst (ich bin nur was wert, wenn ich Leistung erbringe, wenn ich was besonders kreativ gestalte, bekomme ich Lob und Anerkennung,..) – spielt auch die Fremdeinschätzung in Form von Lob oder Kritik eine große Rolle.
Wenn Du mit einer Sache oder in dir selbst unsicher bist, wirst Du auch schnell abhängig von der Meinung anderer.
Bekommst Du Lob, bestärkt es dich, bekommst Du allerdings Kritik so zweifelst Du noch mehr an dir.
Wenn Du an einem zu geringen Selbstvertrauen leidest, bewertest Du dich über deine Schwäche, was dazu führt dass Du unter Minderwertigkeitsgefühlen leidest und Du meinst nicht zu genügen.
Es gibt natürlich auch Menschen die sich nicht unterschätzen, sondern überschätzen und dann kaum noch auf Kritik hören, ganz im Gegenteil sie definieren sich extrem über Lob und ziehen ihre Anerkennung daraus. Allerdings kommen diese Menschen kaum in meine Praxis. Darunter leiden allerdings meistens ihr soziales Umfeld und die direkten Bezugspersonen.
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In meiner therapeutischen Arbeit schauen wir zusammen woher das schwache Selbstvertrauen kommt: Wodurch wurde es ausgelöst, gab es ein bestimmtes Ereignis und / oder liegt auch hier der Kern in deiner Kindheit? Und so wirst Du wieder dein Selbstvertrauen finden können.
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Ich hoffe dir hat mein Artikel gefallen und dir einen ersten Einblick gegeben, wie sich der Selbstwert eines Menschen aufbaut?!
Im nächsten Blog-Artikel geht es weiter mit der 3. und 4. Säule – soziale Kompetenz und soziales Netz.
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Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Ganz herzliche 💜 Grüße von mir an dich.
Iris Albert